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Bollinger-Bänder

Bollinger-Bänder sind ein von John Bollinger entwickelter Indikator der Chartanalyse, der auf Trendveränderungen hinweisen soll. Zur Berechnung wird zunächst ein arithmetischer, gleitender Durchschnitt über 20 Tage berechnet (Standardeinstellung). Bollingers Idee beruhte auf dem statistischen Phänomen der „Häufung in der Mitte“. Dieses besagt, dass in normalverteilten Wertegruppen eine bestimmte Menge an Werten mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit nur um einen bestimmten Betrag vom Mittelwert abweicht. Dies bedeutet dass unter Vernachlässigung vereinzelter Ausreißer alle Werte in einer vergleichsweise engen Spanne zu finden sind. In der Statistik spricht man von einer Gaussschen Normalverteilung. Dementsprechend berechnet man nun die Standardabweichung, die quantifiziert, wie stark die Kurse in der Vergangenheit um den 20-Tage-Durchschnitt geschwankt haben. Davon ausgehend erhält man zwei Kurven, indem die Standardabweichung einmal zum 20-Tage-Schnitt hinzu addiert, und das andere Mal vom 20-Tage-Durchschnitt subtrahiert wird. Diese so gewonnenen Kurven werden als Bollinger-Bänder bezeichnet. Aus diesen werden folgende Handelssignale ermittelt:
  1. Sobald sich die Bänder dem zugrunde liegenden 20-Tage-Durchschnitt annähern, steht eine massive Kursbewegung (aufwärts oder abwärts) bevor.
  2. Kurse tendieren dazu, von einem Band zum anderen zu laufen. Notiert ein Kurs in der Nähe des einen Bandes, so ist kurzfristig eine gegensätzliche Tendenz in Richtung auf das andere Band zu erwarten.
  3. Bildet sich innerhalb eines Bollinger-Bandes ein Boden oder ein Topp heraus, und wird dieses auch innerhalb des Bandes wiederholt, so ist eine Trendwende zu erwarten.
  4. Bricht ein Kurs aus dem Bollinger-Band aus, so ist eine weitere Bewegung in Ausbruchsrichtung zu erwarten.